Der Hals
Der Schluckvorgang ist ein hochkomplexer Vorgang, der unwillkürlich und unentwegt abläuft. Jeder Mensch schluckt ca. 500-2000mal pro Tag. Durch eine Funktionsstörung, meist durch neurologische Erkrankungen (z.B. Schlaganfall, Multiple Sklerose) oder nach Therapie von bösartigen Tumoren im HNO-Bereich entstehen oft Schluckstörungen, die eine Nahrungsaufnahme erschweren oder bei Aspiration sogar eine Lungenentzündung auslösen können. Durch eine videoendoskopische Schluckuntersuchung können wir den Schluckvorgang genau analysieren und somit Therapieentscheidungen treffen.
Wenn Magensäure in Richtung Speiseröhre, Kehlkopf oder bis in den Bereich des Rachens zurückfließt, spricht man von Reflux. Da die Schleimhaut in diesem Bereich nicht für Magensäure vorgesehen ist, kommt es zu Reiz- und Entzündungszuständen. Neben den typischen bekannten Symptomen wie saurem Aufstoßen und Sodbrennen, die bei Veränderungen im Bereich der Speiseröhre auftreten (GERD = gastro-oesophagealer Reflux), kommt es bei Säureschädigungen im Bereich des Kehlkopfes oder des Rachens (LPR = laryngo-pharyngealer Reflux) eher zu unspezifischen Symptomen wie Räusperzwang, Globusgefühl oder Heiserkeit. Neben einer Magenspiegelung ist es daher notwendig eine Videoendoskopie durch den HNO-Facharzt durchführen zu lassen, um säurebedingte Veränderungen der Schleimhäute zu dokumentieren und den Therapieverlauf zu kontrollieren.
Eine Vergrößerung der Schilddrüse (Struma) kann ebenso zu einer Schluckstörung führen. Neben der klinischen Untersuchung ist insbesondere eine Ultraschalluntersuchung des Halses notwendig. Diese ermöglicht uns eine Aussage über Größe und Struktur der Schilddrüse und kann frühzeitig eine Knotenbildung aufdecken.